Meldung aus China: stabile Population Amur Leoparden in 2016
Die Zahlen von Anfang des Jahres und die Meldungen aus Russland zum Thema werden somit bestätigt.
Für die Amur Leoparden geht ein stabiles Jahr 2016 zu Ende. Die chinesische Zeitung „Shanghai Daily“ berichtete Anfang Dezember, dass sich die Population der Amur Leoparden mit geschätzten unter 70 Exemplaren stabil hält! Der Bericht bezog sich zwar vornehmlich auf die Amur Tiger, aber was für die gestreiften Großkatzen gut ist, ist meistens auch für unseren getupften Freund Amur Leopard gut. Dies betrifft das Lebensumfeld sowie Verfügbarkeit von Nahrung, sofern diese nicht vom großen Kollegen weggefuttert wird.
In den letzten Jahren tritt China mehr in Zusammenhang mit den Amur Leoparden auf. Das liegt daran, dass viele Amur Leoparden in chinesischen Provinzen an der Grenze zu Sibirien ihr Zuhause gefunden haben. Und sich China wohl auch etwas mehr um deren Schutz kümmert. Wie beispielsweise die Umsetzung von Naturschutzgebieten:
Doch lesen Sie selbst die positiven News!
Hier geht es zum Original englischen Text des Shanghai Daily Artikels zum Thema Amur Leopard vom 03.12.16.
Die deutsche Übersetzung:
Infrarot-Kameras haben unglaubliche Szenen von wilden Amur-Leoparden und sibirischen Tigern in diesem Jahr aufgenommen. Die Kameras sind in einem nationalen Naturschutzgebiet im Nordosten Chinas Heilongjiang Provinz installiert worden.
Amur Leoparden wurden 17 Mal in diesem Jahr im Laoyeling Nature Reserve entdeckt. Das ist gleichzeitig die Gesamtzahl aller gesichteten Amur Leoparden zwischen 2012 bis 2015… [Anm: man sieht, es findet unter den Tieren mehr Bewegung statt.]
Zhang Chunlei, Leiter des Reservs, sagte, dass mehr Aktivitäten der Tiere, vor allem tagsüber zeige, dass die seltenen Arten aktiver geworden seien, auch dank menschlichen Rückzugs.
Zhang sagte, dass Sibirische Tiger früher seltender in der Tageszeit gesichtet wurden, aus Angst vor Lärm durch Menschen, wie z. B. Holzstämme und Fahrzeugmotoren. Das Gebiet wurde früher für Holzschlag genutzt.
Im Jahr 2011 ordnete das örtliche Forstamt an, dass der Holzschlag gestoppt und ein Programm gestartet werden sollte, um ein Naturschutzgebiet für sibirische Tiger zu errichten. Im Jahr 2014 wurde das Naturschutzgebiet dann auf die nationale Ebene erhoben.
Durch den Rückzug des Menschen siedelten sich wieder mehr Beutetiere an, wie Wildschweine und Rehe, was wiederum bei den Großkatzen Amur Tiger und Amur Leopard zu einer Erholung ihres Bestandes führte.
Zhang sagte, dass mindestens vier sibirische Tiger und sieben Amur-Leoparden derzeit in dem Gebiet leben. Die Zahlen ändern sich, da die Tiere sich oft über die Grenze zwischen China und Russland bewegen.
Als eine der am meisten gefährdeten Arten der Welt, wurde der Amur-Leopard 1983 unter den höchsten nationalen Schutz gestellt.
Es gibt weniger als 70 Amur-Leoparden in der Welt. Die meistens leben im fernen Osten Russlands, in den chinesischen Provinzen Jilin und Heilongjiang sowie auf der nordkoreanischen Halbinsel.
Man geht davon aus, dass ca. 500 Tiger die in dem Gebiet leben auch überleben werden.
Interessant finde ich, dass vor Jahren, als ich mit dem Projekt zur Unterstützung der Amur-Leoparden begann, die Schätzung von 35 Tieren ausging. Sollte eine Zahl unter 70 Exemplaren korrekt sein, würde es bedeuten, dass sich die Population verdoppelt hat. Das sind natürlich sehr gute Nachrichten aus dem fernen Asien!
Also, drücken wir auch in 2017 die Daumen für unseren gefleckten Freund!